Tausende Hektar Wald für Palmölanbau in Guatemala vernichtet

Bei Edeka stehen palmölhaltige Produkte wie Käsekuchen oder Mini-Donuts des Herstellers Vandemoortele im Regal. Dessen Palmöl-Zulieferer sind in Guatemala für die Vernichtung von Regenwald und für die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort verantwortlich. Das zeigt eine neue Studie der Christlichen Initiative Romero (CIR). Die Organisation ist eine der 17 Trägerorganisationen der Initiative Lieferkettengesetz.

Berlin, 26. September 2019 – Woher stammt eigentlich das Palmöl in Produkten, die bei Edeka im Regal stehen? Und unter welchen Bedingungen wird es angebaut? Diesen und anderen Fragen ist die CIR in ihrer Studie „Der deutsche Rohstoffhunger“ nachgegangen. Die Spur führte sie zunächst zu dem Lebensmittelproduzenten Vandemoortele Deutschland GmbH und von da aus nach Guatemala.

Der Palmölanbau dort hat katastrophale Auswirkungen: Die Studie dokumentiert zerstörte Naturwälder, Wasserverschmutzung und Landraub. Die Anwohner aus den Gemeinden in der Nähe der Ölpalmplantagen berichten von Wassermangel sowie von Hautkrankheiten, Erbrechen und Kopfschmerzen durch verseuchtes Wasser und giftige Dämpfe. Kleinbauern beklagen den Verlust ihrer Existenzgrundlage, Plantagenarbeiter die prekären Arbeitsbedingungen.

Die deutschen Unternehmen ADM Mainz und Vandemoortele Deutschland tragen hieran eine Mitverantwortung – ebenso wie die deutsche Supermarktkette Edeka, die die Produkte letztlich verkauft. Deswegen fordert die Initiative Lieferkettengesetz, deutsche Unternehmen zur Achtung von Menschenrechts- und Umweltstandards zu verpflichten.

„Immer wieder beteuern Unternehmen, dass sie ihrer Verantwortung freiwillig nachkommen – und immer wieder kommt es dann doch zu Ausbeutung und Umweltzerstörung. Es reicht! Menschenrechte und Umweltstandards sind kein Wunschkonzert. Nur ein Lieferkettengesetz verpflichtet die Unternehmen, die Menschenrechte zu achten. Deswegen brauchen wir endlich einen gesetzlichen Rahmen!”, sagte Johannes Heeg, Campaigner der Initiative Lieferkettengesetz.

Alle weiteren Informationen zur Studie gibt es hier.

Newsletter abonnieren