#yesEUcan: Neue Kampagne für EU-Lieferkettengesetz gestartet
Der Schutz von Menschenrechten und eine nachhaltige globale Entwicklung: Zu diesen Zielen hat sich die EU verpflichtet. In Krisenzeiten geraten diese Ziele aber immer stärker unter Druck. Dabei sind sie gerade dann wichtiger denn je. Wir haben deshalb heute unsere neue Kampagne gestartet: #yesEUcan!
20. April 2022 – Europäische Unternehmen stehen viel zu selten für Nachhaltigkeit und Menschenrechte und viel zu oft für das Gegenteil: Kinder in Indien graben in tiefen Löchern nach dem Glimmermineral Mica. Menschen, die unsere Kleidung herstellen, arbeiten zu Hungerlöhnen. Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur in den Wertschöpfungsketten europäischer Unternehmen. Die meisten Unternehmen ergreifen keine ausreichenden Maßnahmen, um Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu schützen.
Wir haben jetzt die Chance, das zu ändern: Die Europäische Union arbeitet an einem EU-Lieferkettengesetz, das auch die Lücken des deutschen Gesetzes schließen könnte. Damit das klappt, braucht das Vorhaben unbedingt Rückenwind aus Deutschland. Wir haben deshalb eine neue Petition an Bundeskanzler Olaf Scholz gestartet – sei dabei und unterschreibe gleich hier!
Mit eurer Unterstützung haben wir erreicht, dass die Bundesregierung im Juni 2021 endlich das deutsche Lieferkettengesetz verabschiedet hat. Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber: Die Wirtschaftslobby hat es an zentralen Stellen abgeschwächt.
Lasst uns Druck machen, um diese Mängel zu beheben! Denn die Europäische Kommission hat einen Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz vorgelegt, der in wichtigen Punkten über das deutsche Gesetz hinausgeht. Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie ein wirksames EU-Lieferkettengesetz unterstützt. Diese Ankündigung muss Olaf Scholz jetzt umsetzen!
Vor neun Jahren stürzte in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza ein. Mehr als 1.100 Menschen kamen dabei ums Leben. Damit sich so etwas nie mehr wiederholt, brauchen wir ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, das
- Unternehmen, die gegen Menschenrechte verstoßen, in die Haftung nimmt und Betroffenen so endlich die Möglichkeit gibt, erfolgreich auf Entschädigung zu klagen
- Unternehmen dazu bringt, auch ihre Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz wahrzunehmen
- Unternehmen verpflichtet, Menschen und Umwelt entlang ihrer gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette zu schützen, ohne Abstufungen und Schlupflöcher.
Wir sind überzeugt davon: Ja, das ist möglich. Die EU kann mit einem starken Lieferkettengesetz einen entscheidenden Beitrag zu einer global gerechten Wirtschaft leisten. Liebes Europa, #yesEUcan!
Lasst uns gemeinsam auch unseren Bundeskanzler davon überzeugen: Hier Petition unterzeichnen!